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Deutscher TV–Satellit paddelt einseitig

■ Eines der zwei Sonnenpaddel hat sich verklemmt / Motorzündung soll defekten Solargenerator freirütteln

Oberpfaffenhofen (ap) - Die Techniker im Kontrollzentrum des ersten deutschen Fernsehsatelliten TV–Sat in Oberpfaffenhofen bei München hoffen, durch Zündung des sogenannten „Apogäumsmotors“ des Satelliten seinen nicht entfalteten Sonnengenerator „freirütteln“ zu können. Hans Leo Richter von der Deutschen Versuchsanstalt für Luft– und Raumfahrt sagte am Montag, der Motor werde in der Nacht zum Dienstag das nächste Mal gezündet. Diese Zündung des Motors, der dann 32 Minuten lang laufen solle, werde den Satelliten von jetzt 12.000 auf 32.000 Kilometer Höhe „hochkicken“. Eine Ariane–Rakete hatte den Satelliten am Samstag in die Umlaufbahn gebracht. Der verklemmte Generator ist eines von zwei Sonnenpaddeln des Satelliten. Eine weitere Chance, ihn zu entfalten, gebe es, wenn am Donnerstag nachmittag der Motor zum dritten Mal gezündet und der Satellit dann auf seine endgültige Höhe von 36.000 Kilometer hochgebracht werde. Richter: „Wir sind optimistisch. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß es sich um einen schwerwiegenden Defekt handelt. Es kann gut sein, daß sich durch die Erschütterungen beim Lauf des Motors die Verklemmung löst.“ Andere Maßnahmen zur Behebung des Problems seien noch nicht geplant. „Genau werden wir es erst am kommenden Sonntag wissen, wenn der Funkbefehl zur vollständigen Entfaltung der beiden Solargeneratoren gegeben wird“, fügte Richter hinzu. Sollte sich die Verklemmung bis dahin nicht gelöst haben, so werde der Defekt vielleicht behoben, wenn am Sonntag die drei übrigen sich öffnenden Segmente des Paddels Druck auf das vierte ausübten. Falls das Paddel sich nicht vollständig entfaltet, könnte der Satellit nur mit halber Kraft arbeiten und seine Mission wäre ernsthaft gefährdet.

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