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Lateinamerikaner fordern höhere Kredite bei niedrigeren Zinsen

■ Erklärung der Präsidenten von acht lateinamerikanischen Ländern / Keine Zahlen für Zinshöchstgrenze genannt / Aufnahme Kubas in die OAS nur indirekt empfohlen

Acapulco/Mexiko (ap) - Die Präsidenten von acht lateinamerikanischen Ländern haben angesichts der hohen Verschuldung ihrer Staaten von internationalen Kreditgebern höhere Kredite bei niedrigeren Zinssätzen verlangt. In einer zum Abschluß ihrer mehrtägigen Gipfelkonferenz am Sonntag im mexikanischen Seebad Acapulco herausgegebenen 30seitigen Schlußerklärung werden aber keine Zahlen für eine geforderte Zinshöchstgrenze genannt. Angestrebte Verhandlungen mit Industriestaaten, Privatbanken und internationalen Kreditinstituten sollten dazu führen, daß der riesige Schuldenberg abgetragen werde, der die Wirtschaft ihrer Länder hinter den Stand von 1977 oder noch weiter zurück versetzt habe, hieß es in dem Kommunique der „Gruppe der acht“. Ihr gehören Mexiko, Brasilien, Panama, Venezuela, Kolumbien, Argentinien, Peru und Uruguay an, die zusammen insgesamt Kreditschulden in Höhe von 343 Milliarden Dollar (rund 570 Millionen Mark) haben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) solle seine Politik revidieren, damit die Länder in der Region ihre Wirt schaft ankurbeln können, hieß es weiter. Für Mittelamerika erachten die Staatschefs die Einrichtung eines „internationalen Hilfsprogramms für notwendig, um das im Sommer unterzeichnte Friedensabkommen durch Wirtschaftshilfe zu unterstützen. Wenn es keine Fortschritte bei der Lösung des Schuldenproblems gebe, „könnten sich einige Länder verpflichtet sehen, einseitige Maßnahmen zu ergreifen, um den Schuldendienst zu begrenzen“, heißt es in der Abschlußerklärung.“ „Wir erklären unsere Solidarität mit den Ländern, die in Ausübung ihrer Souveränität den Schuldendienst auf ihre Zahlungsfähigkeit einschränken“. Während am Samstag verlautet war, die Präsidenten hätten sich einhellig für eine Wiederaufnahme Kubas in die Organisation amerikanischer Staaten (OAS) eingesetzt, wurde dies in der Erklärung nicht direkt gefordert. Der mexikanische Präsident de la Madrid sagte auf einer abschließenden Pressekonferenz, die Präsidenten seien der Überzeugung, daß Kuba zur OAS gehöre. Zugleich kritisierte er die Organisation für ihre Unfähigkeit, als Forum für einen Dialog zwischen Lateinamerika, den Karibikstaaten und den USA nützlich zu sein. Aus diesem Grund hätten die Präsidenten in der Erklärung nur die vage Forderung nach „Integration und Kooperation“ zwischen den Ländern Lateinamerikas und der Karibik erhoben. Die acht Präsidenten beschlossen, sich künftig jedes Jahr zu treffen.

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