Griechenlands Außenminister trifft Palästinenser bei Israel–Besuch

Tel Aviv (taz) - Während des ersten Besuchs eines griechischen Regierungsmitglieds in Israel traf der griechische Außenminister Karolus Papoulias mit 18 palästinensischen Persönlichkeiten aus den besetzten Gebieten zusammen. Papoulias versicherte den Palästinensern, daß die geplante Normalisierung der griechisch– israelischen Beziehungen keinesfalls auf Kosten der guten Beziehungen zwischen Griechenland und den Palästinensern gehen würde. Der Außenminister betonte, daß seine Regierung weiterhin die palästinensischen Forderungen auf Selbstbestimmung und einen unabhängigen Staat unterstütze. Am Mittwoch hatten allein Griechenland und Spanien unter den Mitgliedern der EG in der UN– Nahostdebatte in New York für eine internationale Nahost–Friedenskonferenz gestimmt. Von israelischer Seite werden die griechisch–palästinensischen Kontakte höchst ungern gesehen, im Interesse der für Israel strategisch wichtigen Beziehung zu Griechenland aber geduldet. Bei der Unterredung versprach Papoulias den Vertretern der Westbank–Bevölkerung, daß sich Griechenland im Fall der Übernahme des Europaratsvorsitzes im Juli nächsten Jahres für den unabhängigen Export landwirtschaftlicher Produkte aus den besetzten Gebieten einsetzen würde, die heute von israelischen Firmen vermarktet werden. Amos Wollin