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Anencephale

■ Aus Prof. Bellers Referat „Feten als Organspender“

„Mir war bekannt, daß Anencephaler nicht gleich Anencephaler ist, sondern daß es Abstufungen der Spalt–Fehlbildung gibt. Das Spektrum reicht von dem Anencephalen, der überhaupt keinen Kopf hat, über einen Anencephalen, dem das Hirn fehlt, bis zu dem Anencephalen, bei dem auch noch etwas Großhirn vorhanden ist. So lassen sich auch die unterschiedlichen Überlebenszeiten erklären: Bei dem einen erlischt Herzschlag und Atmung mit Durchschneiden der Nabelschnur, die weniger Mißgebildeten können mehrere Stunden ohne Großhirn überleben. Allen Anencephalen fehlt aber ausnahmslos das Großhirn. Sie gehen, ohne je eine kognitive Funktion erreicht zu haben, zugrunde.“ „Ich zweifle allerdings nicht daran, daß sich im Laufe der Zeit die Vernunft durchsetzen wird. Anencephale werden schlußendlich als Sonderfall der Natur eingeordnet werden und damit als Organspender zur Verfügung stehen, ohne das Prinzip der Unantastbarkeit des hirnlebendigen Feten zu verletzen. Ob sie verwendet werden, entscheidet die Mutter, die bei einer Zusage, einer für sie ausweglosen Situation zu einem Sinn zu verhelfen, schließlich die zweite Patientin wird, die von der Maßnahme profitiert. Ich meine sogar, daß die strenge Auslegung, nur anencephale Feten zur Organspende zuzulassen, gleich welcher Art, eine Verwendung hirnlebendiger Feten, oder gar Abortmaterial verhindern wird.“

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