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Uexkuell–Preis für Vanunu

■ Der israelische Atomtechniker Mordechai Vanunu erhält den alternativen Nobelpreis

Bonn (ap) - Der als „alternativer Nobelpreis“ bekanntgewordene Friedenspreis des grünen Europaabgeordneten Jakob von Uexkuell ist für dieses Jahr auch dem israelischen Atomtechniker Mordechai Vanunu verliehen worden, der in Israel unter der Beschuldigung des Verrats israelischer Atomgeheimnisse vor Gericht steht. Die Grünen, die die Verleihung am Montag in Bonn bekanntgaben, haben sich unter der Initiative der Abgeordneten Petra Kelly zum Ziel gesetzt, Vanunu zu freizubekommen. Mit einem internationalen Appell, für den Frau Kelly zu Unterschriften aufgerufen hat, soll die Zulassung eines internationalen Anwalts zur Verteidigung Vanunus, bessere Haftbedingungen und ein Verzicht auf die Anklage des Hochverrats und der Spionage gefordert werden. Gleichzeitig soll auch der Bundestag nach einem Antrag der Grü nen die israelischen Behörden auffordern, das Verfahren gegen Vanunu öffentlich durchzuführen und die Isolationshaft zu beenden. Nach Ansicht der Grünen lebt Vanunu in israelischer Haft unter „menschenunwürdigen Bedingungen“. Er lebe mit ständiger Beleuchtung, Fernsehkameras verfolgten ihn ununterbrochen, er habe weder religiösen Beistand noch den Besuch seiner Freundin. Der 33jährige Vanunu hatte der britischen Sunday Times Einzelheiten über die Produktion israelischer Atomwaffen und eine nukleare Zusammenarbeit mit Südafrika mitgeteilt, die bisher unwidersprochen blieben. Nach der Veröffentlichung des Berichts verschwand Vanunu aus London. Er soll vom israelischen Geheimdienst nach Rom gelockt, dort gewaltsam entführt und nach Israel verschleppt worden sein. Sein Prozeß läuft unter strenger Geheimhaltung seit dem 30. August.

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