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Raketen in der Dritten Welt: Atombomben der armen Länder

Stockholm (ap) - Mindestens ein Dutzend Länder der Dritten Welt verfügen bereits über ballistische Waffen oder sind im Begriff, sie selbst zu entwickeln oder zu erwerben. Ein Teil der Staaten ist ferner auf dem besten Wege dazu, die Raketen mit atomaren oder chemischen Gefechtsköpfen auszurüsten. Zu dieser Erkenntnis gelangt eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung des Internationalen Instituts für Friedensforschung (SIPRI) in Stockholm. Noch vor wenigen Jahren habe man Berichte über Bemühungen nichtindustrialisierter Länder um die Entwicklung von Raketen getrost als eher komische Auswirkung des Rüstungswettlaufs der Supermächte abtun können, inzwischen aber würden diese Waffen immer größer und besser, schreibt der Leiter der SIPRI–Abteilung für Waffenforschung, Aaron Karp. Als Länder mit den am weitesten fortgeschrittenen eigenen Raketenentwicklungsprogrammen nennt Karpow Brasilien, Indien und Israel. Im Falle Brasiliens weist er auf eine noch in Arbeit befindliche Rakete mit einer Reichweite von 1.200 Kilometer, mit der praktisch jedes Ziel in Südamerika getroffen werden könnte. Das indische Raketenprogramm stehe dem brasilianischen nur unwesentlich nach. In Israel seien bereits Raketen des Typs Jerico stationiert, die Ziele in einer Entfernung von 750 Kilometer treffen und ein Gewicht von 750 Kilogramm befördern könnten.

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