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Bald Geld für die Opfer von Bhopal?

■ Richter: Union Carbide muß den Opfern der Giftgaskatastrophe „vorläufig“ 269 Millionen Dollar zahlen

Neu Delhi (dpa) - Der US–Chemiekonzern Union Carbide soll innerhalb der nächsten zwei Monate den mehr als 500.000 Opfern des Giftgasunglücks von Bhopal eine „vorläufige Unterstützung“ von umgerechnet 269,2 Mio. Dollar (3,5 Mrd. Rupien) zahlen. Eine entsprechende Anordnung traf der Bezirksrichter der Stadt Bhopal, M.W. Deo, nachdem im November ein außergerichtlicher Vergleich zwischen der indischen Regierung und dem US–Unternehmen gescheitert war. Union Carbide ist Eigner des Chemiewerkes in Bophal, wo in der Nacht zum 3.Dezember 1984 durch ein Leck im Leitungssystem 42 Tonnen Methyl–Isocyanat ausgetreten waren. Die daraufhin entstandene Giftgaswolke tötete mehr als 2.850 Menschen, Tausende wurden so schwer verletzt, daß sie Pflegefälle bleiben. Der Richter verkündete seine Anordnung vor vollbesetzten Zuschauerbänken im Gerichtssaal. Auch vor den Toren des Gerichtsgebäudes in Bhopal (Unionstaat Madhya Pradesh) drängelten sich Opfer und deren Familienangehörige in Erwartung des Richterspruchs. Sie fielen sich mit Freudenrufen in die Arme, als die Entscheidung bekannt wurde. Der Richter hatte zuvor ausdrücklich die Zuständigkeit des Bezirksgerichts von Bhopal für die Schadenersatzansprüche festgestellt. Sie war von den Anwälten des Unternehmens Union Carbide bestritten worden. Anwälte der indischen Regierung bezeichneten die Anordnung Deos als „augezeichnet“, während die Unternehmensanwälte rechtliche Schritte dagegen nicht ausschlossen.

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