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Bienenfleißige Grüne

■ Die Bonner Grünen streiten nicht nur - in der parlamentarischen Arbeit sind sie die eifrigste Fraktion

Aus Bonn Ch. Wiedemann

Wenn die grüne Basis ihren Bundestagsabgeordneten vorwirft, sie würden in Bonn nur streiten, dann tut sie ihnen bitter unrecht. Trotz nächtelanger Krisensitzungen und zerrütteter Nerven: Die Grünen waren in diesem Jahr so bienenfleißig wie keine andere Fraktion. Eine Bilanz des Bundestags belegt es. Die kleinste der Fraktionen ging bei sämtlichen parlamentarischen Aktivitäten quantitativ als Siegerin durchs Ziel. Daß der Bundestag jetzt einen „Neuen Rekord bei Kleinen Anfragen“ vermelden kann, geht allein auf das Konto der Grünen. Von den 280 Anfragen seit Beginn der Legislaturperiode im Februar stellten sie immerhin 236. Die SPD humpelt mit kümmerlichen 43 Punkten hinterher. Bei den arbeitsaufwendigen Großen Anfragen schrieben sich die Grünen ebenso am eifrigsten die Finger wund wie bei Gesetzesentwürfen. Zwar wurde kein einziger der grünen Gesetzesentwürfe verabschiedet, doch trugen sie nachhaltig zur Beschäftigung diverser Bundestags–Ausschüsse bei. Auch das parlamentarische Instrument der „Aktuellen Stunde“ beherrschen die Grünen bravourös. Rund die Hälfte dieser Debatten fanden auf ihren Antrag statt. Nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle die immense Öffentlichkeitsarbeit der Fraktion: Die 44 Abgeordneten verfaßten in den zehn Monaten bis zur Stunde 1170 Pressemitteilungen. Diese Zahl dürfte allerdings beim Lesen dieser Zeilen schon wieder hoffnungslos veraltet sein...

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