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Skandal an Hongkongs Börse

■ Der ehemalige Börsenpräsident und zwei hohe Angestellte wurden am Samstag festgenommen

Hongkong (afp) - Die Hongkonger Börse ist am Wochenende von einem Korruptionsskandal heimgesucht worden, in dessen Folge das gesamte Führungsgremium ausgewechselt wurde. Die Affäre wurde ausgelöst durch die Festnahme des ehemaligen Börsenpräsidenten Ronald Li und zweier hoher Börsenangestellter durch die unabhängige Anti–Korruptionsbehörde (ICAC) der britischen Kolonie. Die Verhaftungen stehen „in Verbindung mit Untersuchungen der ICAC über Operationen an der Börse“. Die Ermitt lungen wegen Korruptionsverdachts, der nicht genauer präzisiert wurde, hätten bereits vor dem Börsenkrach vom Oktober begonnen, nach dem die Hongkonger Börse vier Tage lang geschlossen blieb. Ronald Li war am Samstag zusammen mit Geschäftsführer Jeffrey Sun Hon–Kuen und dem Chef der Auflistungsabteilung für börsenfähige Wertpapiere, Donald Tsang Tak–Hung, von der ICAC festgenommen worden, am Nachmittag „in Erwartung weiterer Ermittlungsergebnisse“ jedoch gegen Kaution freigelassen worden. Die Verhaftungen erfolgten laut ICAC „im Lichte der Entwicklungen“ auf Anordnung der Regierung. Der gesamte geschäftsführende Ausschuß der Börse wurde unmittelbar nach den Verhaftungen bis auf weiteres umgebildet. Die Börse werde wie üblich am Montag ihre Transaktionen wiederaufnehmen. Die Hongkonger Presse reagierte am Sonntag mit offensichtlichen Befürchtungen über einen bevorstehenden Vertrauenseinbruch am Hongkonger Finanzmarkt.

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