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Die Weihnachtsaktion

Hunderttausende von Salvadorianern sind vor Krieg und Repression geflüchtet, Hunderttausende haben ihre Dörfer aufgegeben und sich anderswo im Land angesiedelt. Viele Flüchtlinge und Vertriebene sind in den letzten Monaten zurückgekehrt, um gemeinsam ihre Dörfer wieder aufzubauen. Sofern sich diese in Gebieten befinden, die von der Guerilla kontrolliert werden, können die Rückkehrer nur auf kirchliche Hilfe zählen, und auch diese kommt nur an , wenn es den Militärs beliebt. Trotzdem ist für viele Landarbeiterfamilien nach jahrelangem Leben in Flüchtlingslagern und Slums die Rückkehr in ihre Dörfer der einzige Weg, sich wieder eine Zukunftsperspektive aufzubauen. Um diesen ihre aktive Solidarität zu zeigen und materielle Hilfe zu bringen, haben christliche Basisgemeinden San Salvadors und christliche Solidaritätsgruppen in verschiedenen Ländern zu einer Aktion „Bethlehem in El Salvador“ aufgerufen. Über 120 Personen - vorwiegend Deutsche, Schweizer, Spanier und Belgier, unter ihnen ein halbes Dutzend Parlamentarier - haben sich zwischen Weihnachten und Neujahr in verschiedene Dörfer, vor allem in den Departementen Chalatenango und Morazan, den Hochburgen der Guerilla im Norden des Landes, aufgemacht. Auch zwei Lastwagen, die mit Lebensmitteln, Werkzeug, Spielsachen und Medikamenten beladen waren, kamen an ihr Ziel. In San Juan del Gozo (Usulutan), einem Dorf von Ex–Flüchtlingen im Süden des Landes, das seit elf Monaten militärisch besetzt ist, verteilte die angereiste Solidaritätsgruppe ihre Weihnachtsgeschenke unter den vorgehaltenen Waffen der Soldaten. Ein lokaler Mitarbeiter des Roten Kreuzes wurde vor allen Augen zusammengeschlagen.

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