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Die Contras spielen Verstecken

Seit Montag ist die internationale Überwachungskommission in Zentralamerika unterwegs / Sie überprüft die Realisierung des Arias-Plans / Erste Station ist Honduras / Contra will dort ihre Anwesenheit verheimlichen  ■ Von Ralf Leonhard

Berlin (taz) – Die nicaraguanische Contra hat begonnen, ihre Spuren in Honduras zu verwischen. Ihre Militärbasis Aguacate im Osten des Landes war in den letzten Tagen Schauplatz von überstürzten „Abrüstungsmaßnahmen“: Abgetakelte, im Kampf beschädigte Flugzeuge und Hubschrauber wurden vernichtet und mit Hilfe von Bulldozern verscharrt. 500 Contras, möglicherweise Verwundete aus dem Lazarett von Aguacate, sollen laut Berichten der konservativen Tageszeitung La Tribuna 60 km landeinwärts in dem abgelegenen Dörfchen Aguaquire versteckt werden. Grund für die hektischen Aktivitäten zum Jahresauftakt: Seit Montag ist die internationale Überwachungskommission in Zentralamerika unterwegs, um festzustellen, inwieweit die einzelnen Regierungen den sogenannten Arias-Plan erfüllt haben. Donnerstag will sie in Honduras nach dem Rechten sehen. Wenn die Herren La Tribuna lesen, werden sie vielleicht fündig.

Das zentralamerikanische Friedensabkommen wurde am 7. August des Vorjahres von den fünf Präsidenten der Region in Guatemala unterzeichnet. Es sieht Demokratisierung, Amnestie für politische Häftlinge, Bemühungen um Waffenstillstand in den vom Krieg betroffenen Ländern und das Verbot der Unterstützung ausländischer Rebellengruppen vor. Honduras hatte sich ursprünglich den Besuch der internationalen Kommission verbeten, die sich aus je einem Vertreter der Vereinten Nationen, der Organisation Amerikanischer Staaten,den acht Außenministern der Contadora- Gruppe und der Gruppe von Lima sowie den fünf Außenministern Zentralamerikas zusammensetzt. Schließlich lenkte die Regierung in Tegucigalpa ein, wollte aber einen Vor-Ort-Besuch im Grenzgebiet verhindern. Sie bestreitet beharrlich, was die Sandinisten schon immer behauptet, mittlerweile aber auch Hunderte von Journalisten längst nachgewiesen haben: Die Rechtsrebellen ziehen sich nicht nur bei gelegentlichen Rückzugsgefechten nach Honduras zurück, sondern sie haben dort ihre Basen haben und genießen den Schutz der Behörden.

In Managua beklagten währenddessen 14 Oppositionsparteien in einer Neujahrsbotschaft, daß auch die Sandinisten ihre Auflagen nicht erfüllt hätten: Krieg und nationaler Notzustand dauerten an, eine allgemeine Amnestie sei nicht in Sicht und der nationale Dialog sei unterbrochen. Der Dialog kam allerdings zum Stillstand, als die Opposition im Dezember geschlossen auszog, weil die Regierung eine sofortige Reform der Verfassung abgelehnt hatte.

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