piwik no script img

BfA: Mehr qualifizierte Frauenarbeitsplätze

Nürnberg (dpa) - Obwohl Frauen in den vergangenen Jahren von der Arbeitslosigkeit stärker betroffen waren als Männer, wurden vier von fünf neu geschaffenen Arbeitsplätzen von Frauen besetzt. Nach der Statistik für die Beschäftigungsentwicklung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg entfielen zwischen 1983 und 1985 von den bundesweit neu geschaffenen 200.000 Arbeitsplätzen 81 Prozent (161.000) auf Frauen und nur 19 Prozent (39.000) auf Männer. Im verarbeitenden Gewerbe hat der Technikeinsatz die Frauen Arbeitsplätze gekostet, da vor allem Routinetätigkeiten rationalisiert worden waren. Im Dienstleistungsbereich verlief dagegen die Entwicklung umgekehrt: Hier übertrifft der Arbeitsplatzzuwachs für Frauen seit Jahren den Beschäftigungsanteil der Männer. Zwischen 1980 und 1985 stehen dem Verlust von 279.000 Frauenarbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe 356.000 neue Stellen im Dienstleistungs bereich gegenüber. Die einzige Ausnahme in dieser Branche ist der Handel, wo sich in diesem Zeitraum das Arbeitsplatzangebot für Frauen um 94.000 Stellen verringert hat. Voraussetzung für diese Verlagerung ist nach der Bonner Studie die zunehmend höhere Qualifikation der berufstätigen Frauen. So seien im Gesundheits– und Veterinärwesen zwischen 1980 und 1985 etwa 102.000 neue Arbeitsplätze (plus 12,3 Prozent) geschaffen worden, und bei Rechts– und Wirtschaftsberatungen habe es 41.000 neue Stellen (plus 25,9 Prozent) gegeben. Mittlere Reife oder eine abgeschlossene Lehre waren zwischen 1980 und 1985 für 336.000 Frauen das Sprungbrett zu einem festen Arbeitsplatz, und die Anzahl der erwerbstätigen Frauen mit Abitur stieg in dieser Zeit um 113.000, während sich die Angebote für Frauen und Mädchen ohne Berufsausbildung oder Mittlere Reife um 366.000 verrringert haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen