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Nowosti: „Es liegt an Washington“

■ UdSSR stellt Abzug ihrer Truppen in Afghanistan in Aussicht / Voraussetzung: Erfolg bei Verhandlungen zwischen Afghanistan und Pakistan

Moskau (dpa) - Die Sowjetunion hat am Montag erstmals einen möglichen Termin für den Beginn des Abzugs ihrer Truppen aus Afghanistan genannt. Sollte es bei der nächsten Runde der indirekten Gespräche in Genf zwischen Afghanistan und Pakistan gelingen, „am 1. März eine Vereinbarung zu unterzeichnen, kann der 1. Mai zum Datum des Beginns des Abzugs werden“, schrieb die Parteizeitung Prawda. Die Gespräche in Genf unter UNO–Vermittlung beginnen Anfang Februar. Dabei nannte die Prawda zwei Bedingungen für einen Abzug der auf 120.000 Soldaten geschätzten sowjetischen Truppen: Die USA müßten ihre militärische Hilfe für die islamischen Rebellen einstellen und die Stützpunkte der Rebellen in Iran und in Pakistan müßten innerhalb von sechzig Tagen nach Unterzeichnung einer Vereinbarung beseitigt sein. US–Außenminister George Shultz hatte dagegen vergangene Woche klargestellt, daß die USA ihre Militärhilfe von jährlich rund 660 Millionen Dollar erst dann einstellen wollten, wenn der Truppenabzug unwiderruflich feststehe und bereits begonnen habe. Die Prawda betonte, daß in Genf „gute internationale Voraussetzungen für eine Regelung der Lage und ein Ende der Einmischung von außen“ bestünden. Nach den unterschriftsreifen Dokumenten in Genf würden sich die UdSSR und die Vereinigten Staaten als Garantiemächte zur Nichteinmischung in Afghanistan verpflichten. Die halbamtliche sowjetische Nachrichtenagentur Nowosti schrieb am Montag zu der Afghanistan–Regelung: „Es liegt an Washington, den Weg für die schnellstmögliche Rückkehr“ der sowjetischen Soldaten „freizumachen“. Kremlchef Michail Gorbatschow habe „eine politische Entscheidung getroffen“, nach der die UdSSR wünsche, daß das Jahr „1988 das letzte Jahr der Präsenz ihrer Truppen in Afghanistan“ sei.

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