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Das Weiße Haus will Taten sehen

■ Mit Skepsis begegnet die Reagan–Administration den Ergebnissen der Friedensplan–Konferenz von Costa Rica

Aus Washington Stefan Schaaf

Die Reagan–Administration zeigte sich am Sonntag von den politischen Zugeständnissen des nicaraguanischen Präsidenten Ortega offiziell unbeeindruckt. Die Sandinisten seien unglaubwürdig, an der Entschlossenheit des US–Präsidenten, die Contra am Leben zu erhalten, habe sich nichts geändert, hieß es im Weißen Haus. Gut zwei Wochen vor der geplanten Abstimmung im Kongreß über neue Militärhilfe für die Contra haben Ortegas Zusagen, direkte Verhandlungen mit der Contra über einen Waffenstillstand aufzunehmen und den Ausnahmezustand in Nicaragua aufzuheben, die Aussichten auf einen Erfolg Reagans im Kongreß jedoch weiter geschmälert. Vizepräsident Bush wollte sich nicht festlegen, welche Auswirkungen Ortegas Zusagen auf die US–amerikanische Politik haben würden. Bushs schärfster Rivale im Kampf um die republikanische Präsidentschaftsnominierung, Senator Robert Dole, räumte ein, daß es jetzt schwieriger sei, weitere Militärhilfe für die Contra bewilligt zu bekommen. Es erscheint nahezu ausgeschlossen, daß das ursprüngliche Vorhaben, 270 Mio. Dollar für einen Zeitraum von 18 Monaten, bewilligt wird. Reagan könnte dem Kongreß anbieten, das Geld als Entwicklungshilfe an Nicaragua auszuzahlen, falls die Sandinisten einer „Demokratisierung“ nach Reagans Fasson - das heißt einer Machtteilung mit den Contras - zustimmten.

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