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Fortschritte bei Kambodscha–Runde

■ Zeitplan für den Abzug der vietnamesischen Truppen noch strittig / Einigkeit über Regierungsform und Unabhängigkeit

Paris (ap) - Bei den Gesprächen über eine nationale Versöhnung in Kambodscha zwischen Ministerpräsident Hun Sen und dem 1970 gestürzten Staatschef Prinz Norodom Sihanouk hat es offenbar Fortschritte gegeben. Beide sagten am Donnerstag nach Abschluß ihrer am Vortag in St. Germain–en–Laye bei Paris begonnenen zweiten Gesprächsrunde, man sei der Beendigung des Bürgerkrieges in Kambodscha „einen großen Schritt“ nähergekommen. Hun und Sihanouk vereinbarten außerdem, ihre Gespräche Ende April in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang fortzusetzen. Nach den Worten des Ministerpräsidenten ist die Frage eines Zeitplanes für den Abzug der vietnamesischen Truppen aus Kambodscha noch strittig. Dagegen bestehe Einigkeit bezüglich der künftigen Regierungsform des Landes. Außerdem stimmten beide Seiten überein, daß Kambodscha unabhängig, neutral und blockfrei sein müsse. Drittens sei man sich auch in der Notwendigkeit internationaler Garantien für Kambodscha einig. Sihanouks Sohn, Prinz Ranariddh, sagte im Auftrag seines Vaters zu den Ergebnissen der zweiten Gesprächsrunde: „Wir haben die Zutaten für ein gutes kambodschanisches Menü.“ Sihanouk vertritt eine Allianz aus drei Parteien, die gegen die von Vietnam unterstützte Regierung Hun Sens einen Guerillakrieg führt. Nach dem ersten Treffen mit dem Ministerpräsidenten im Dezember letzten Jahres in der französischen Champagne hatte Sihanouk erklärt, die Rebellen würden so lange weiterkämpfen, bis der letzte der etwa 140.000 vietnamesischen Soldaten Kambodscha verlassen habe. Allerdings scheiterten seine Bemühungen, auch andere Organisationen zum Eintritt in die von den Vereinten Nationen anerkannte Koalition zu bewegen. Sihanouks Allianz gehören auch die von China unterstützten Roten Khmer an.

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