: In Israel mehrt sich die Kritik an der Politik des Schlagstocks
Tel Aviv (ap/afp/taz) - In Israel häufen sich Berichte über die Opfer der „Schlagstockpolitik“ der Militärs. Zwei Abgeordnete der oppositionellen Bürgerrechtspartei haben im Parlament einen Bericht vorgelegt, wonach mehr als 200 Palästinensern von Soldaten Arme, Beine oder andere Knochen gebrochen worden seien. Die liberale Zeitung Haaretz berichtete, Soldaten hätten sich geradezu darum gerissen, Festgenommene auf dem Transport in Lager zu begleiten, um sie bei dieser Gelegenheit zu schlagen. Der israelische „Verteidigungsminister Rabin hat unterdessen in Ramallah in der besetzten Westbank eine blutbespritzte Mauer besichtigt, an der nach Angaben der Jerusalem Post Festgenommene regelmäßig geschlagen worden waren. Ministerpräsident Shamir rechtfertigte die Schlagstockpolitik auf einer Veranstaltung seiner Anhänger mit den Worten: „Wenn sich unsere Soldaten in Todesgefahr befanden, haben sie sich verteidigt und geschossen. Die Welt hat sich daraufhin erregt: Israel tötet. Als wir versucht haben, den Gebrauch von Schußwaffen soweit es geht einzuschränken, erhob sich ein schreckliches Geschrei: Die Israelis prügeln!“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen