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Volksfürsorge–Verkauf?

■ Vorstandschef des gewerkschaftlichen Versicherungskonzerns hält Gang an die Börse weiterhin für möglich

Hamburg (ap) - Der geplante Verkauf des gewerkschaftseigenen Versicherungskonzerns Volksfürsorge ist weiterhin offen. Volksfürsorge–Vorstandschef Werner Schulz sagte am Mittwoch in Hamburg, trotz laufender Verhandlungen der Gewerkschaftsholding BGAG mit dem Kaufinteressenten Deutsche Genossenschaftsbank befürworte er nach wie vor eine Börseneinführung von Aktien des Unternehmens. „So lange nicht verkauft wird, ist es notwendig, auch die Alternative Börse im Auge zu behalten“, sagte Schulz. Bislang sei auch die Frage offen, ob die BGAG beim Verkauf an eine Gesellschaft mehr erzielen könne als bei einer breiten Streuung der Aktien. Auch während der Verhandlungen mit der DG–Bank bereite das Unternehmen parallel die Börseneinführung vor. Zu Erklärungen der DG–Bank, die Personalkosten bei der Volksfürsorge seien wegen günstiger Tarifverträge zu hoch, sagte Schulz, diese „verunglückte Äußerung“ halte einer sachlichen Nachprüfung nicht stand. Zwar lägen die bei der Versicherung gezahlten Gehälter zwölf Prozent über dem Branchendurchschnitt. Das sage jedoch nichts über die tatsächlich gezahlten Gehälter aus. Zudem liege der Wert des Versicherungskonzerns in der Motivation seiner rund 33.000 nebenberuflichen Außendienst–Mitarbeiter. Gleichwohl betrachteten Vorstand und Belegschaft den Verkauf an die DG–Bank als „akzeptabelste Lösung“, wenn es nicht zum Verkauf an der Börse komme. Der Versicherungskonzern, der in diesem Jahr 75 Jahre alt wird, verzeichnete nach Angaben von Schulz 1987 ein „sehr zufriedenstellendes Neugeschäft“. In der Lebensversicherung habe die Zahl der Einzel–Kapitalversicherungen um 18 Prozent und die der Anpassungserhöhungen um zehn Prozent gesteigert werden können. Die gesamten Beitragseinnahmen in dieser Sparte hätten sich um zwölf Prozent auf über drei Milliarden Mark erhöht.

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