: Festnahmen bei Anti–Atom–Protest
München (taz) - Mit 25 vorläufigen Festnahmen und ebensovielen Strafanzeigen endete am Samstag eine Protestaktion gegen die Atomindustrie. Etwa 100 MitgliederInnen von Green Peace, Robin Wood, David gegen Goliath (DagG) und dem Bund Naturschutz versammelten sich am Samstag vormittag in Münchens Fußgängerzone, die voll im Zeichen von WSV und Tourismus (11 Uhr Glockenspiel) stand. Die Atomkraftgegner hatten sich aus allen Richtungen dem Marienplatz genähert. Dort errichteten sie ein „nukleares Zwischenlager“, woraufhin die Polizei die ersten Festnahmen vornahm. Begleitet wurden die Maßnahmen der Polizei von Zwischenrufen wie „Stasi“, „Sind wir denn in Ost–Berlin?“ und „Polizeistaat“. Da die Aktion, nicht zuletzt wegen überwiegend positiver Reaktionen und Solidarisierungs–Kampagnen nicht sofort beendet werden konnte, sperrte die Polizei mit mehr als 15 Einsatzwagen den gesamten Marienplatz ab. Gegen die 25 Festgenommenen, unter denen sich auch eine stillende Mutter befand, die ihren Säugling nicht auf das Polizeipräsidium mitnehmen durfte, wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. J. Loibl
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen