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Von Erich Rathfelder
Glasnost-Spione im Berliner Äther West-Berliner Alternativsendung Radio Glasnost gilt für SED als Belastung der innerdeutschen Beziehungen
Von Erich Rathfelder
Berlin (taz) – Nur Stunden nachdem das Ost-Berliner Stadtbezirksgericht Lichtenberg drei Mitarbeiter der Umweltbibliothek zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt hatte, verschärfte die DDR-Führung ihren Ton auch dem Westen gegenüber. Dorn im Auge der DDR-Oberen ist der West-Berliner Alternativsender „Radio 100“ und seine Sendereihe Glasnost, die im Ostteil der Stadt viele Hörer hat und dem nun „Haßtiraden gegen die DDR“ vorgeworfen werden. In einem am Montag von der Ost-Berliner Nachrichtenagentur adn vorab veröffentlichten Kommentar des SED-Zentralorgans Neues Deutschland heißt es, der Sender verbreite „Haßtiraden gegen die DDR“ und werde zu einer Belastung des deutsch-deutschen Verhältnisses. Das Blatt greift zudem Pfarrer an, die für die in Ost-Berlin inhaftierten Bürgerrechtler und Mitglieder der Friedensgruppen Fürbittandachten halten.
Mit Blick auf das Verhältnis zur Kirche in der DDR erklärt das Neue Deutschland, es sei reine Dichtung des Senders, „daß die...
Fortsetzung und Dokumentation auf Seite 2
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