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AD-Anhänger besetzten Büro

■ Zusammenlegung der hungerstreikenden Mitglieder der französischen Action Directe gefordert / Chef der besetzten afp-Redaktion bleibt freiwillig / Verlesung einer Erklärung verlangt

Brüssel (ap) – Fünf Anhänger in Frankreich inhaftierter Mitglieder der Untergrundorganisation Action Directe haben am Freitag die Brüsseler Redaktion der französischen Nachrichtenagentur AFP besetzt. Ein Besetzer forderte in einem Gespräch mit AP, daß die französische Regierung alle politischen Gefangenen in ein Gefängnis zusammenlegen und ihre Unterbringung in Einzelzellen beenden solle. Der französischsprachige belgische Rundfunksender RTBF solle außerdem ungekürzt eine Erklärung der Besetzer senden.

In einer unter der Tür der Redaktion hindurchgeschobenen Mitteilung hieß es: „In Solidarität mit den Gefangenen der Action Directe haben wir heute das AFP-Büro besetzt, um die Mauer des Schweigens über ihren 67tägigen Hungerstreik niederzureißen.“ Das Schreiben war mit einem großen fünfzackigen Stern versehen.

Der Chefredakteur des im internationalen Brüsseler Pressezentrum untergebrachten AFP- Büros, Pascal Mallet, blieb nach eigenen Angaben freiwillig bei den Besetzern, die offenbar unbewaffnet sind. Dennoch blieb zunächst unklar, ob Mallet Geisel der Besetzer ist oder jederzeit das Büro verlassen kann. Alle anderen Redaktionsmitglieder hatten die Räume verlassen können. Eines von ihnen sagte, die Besetzer hätten die Tür mit Schreibtischen verbarrikadiert. Unterdessen räumte die belgische Polizei die gesamte dritte Etage des Pressezentrums.

Am 12. Februar wird das Urteil gegen 19 Mitglieder der Action Directe erwartet, denen in Paris der Prozeß wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung gemacht wird. Unter den Angeklagten befinden sich die Gründungsmitglieder Jean-Marc Rouillan, Georges Cipriani, Joelle Aubron und Nathalie Menigon. Gegen sie wird ein weiterer Prozeß mit schwerwiegenderen Anklagepunkten vorbereitet.

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