piwik no script img

PORTRAIT Markiger Jurist

■ Dieter Schwind, Vorsitzender der Gewaltkommission

Dieter Schwind ist Innenminister Zimmermanns erste Wahl für den Posten des Kommissionsvorsitzenden. Der Bochumer Jura-Professor, war 1978 noch mit dem markigen Bekenntnis „Ich gehöre zum linken Flügel der CDU“ als niedersächsischer Justizminister angetreten. Innerhalb kürzester Zeit hatte er sich aber einen Namen als Hardliner gemacht: Er kritisierte, daß Militärgerichte nur im Kriegsfalle eingerichtet werden dürfen, anläßlich einer bundesweiten Anti-AKW-Demonstration in Gorleben räumte er präventiv hundert Knastzellen frei. Als er dann auch noch enthüllte, die Zellen im Celler Hochsicherheitstrakt seien nicht nur für „Terroristen“, sondern auch für Ausländer aus der 2.Generation, die verstärkt zu Mafiatätigkeiten neigten, geriet der Justizminister ins Kreuzfeuer der liberalen Kritik. Nach einer Legislaturperiode kehrte er an die Ruhruniversität zurück. Aber auch seine wissenschaftliche Arbeit weist den Juristen als Reaktionär allerschlimmster Güteklasse aus. Seine 1973 fertiggestellte Habilitationsschrift beschäftigt sich mit der „Kriminologie des Schwachsinns“. Seitdem hat er sich mit Arbeiten zur Aufhellung der Dunkelziffer der Kriminalstatistik und mit „Kriminalgeographie“ beschäftigt. Ein Ergebnis dieser Forschung ist ein Kriminalitätsatlas, der „beweist“, daß in Gebieten mit niedrigen Einkommen mehr Menschen zu Kriminalität neigen als in Wohngegenden mit hohen Einkommen. oto

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen