NRW: Grüne verklagen Grüne

Düsseldorf (taz) - Der Landesvorstand der nordrheinwestfälischen Grünen bleibt im Amt. Nachdem die von einem parteiinternen Untersuchungsausschuß aus der Landesgeschäftsstelle abtransportierten Buchhaltungsunterlagen im Laufe des Dienstags zurückgebracht wurden, entschlossen sich alle sechs Vorstandsmitglieder - entgegen früheren Ankündigungen - weiterzumachen und auf der in neun Tagen stattfindenden Landesdelegiertenversammlung „zu kämpfen“. Gegen die von den drei NRW–Grünen Liedtke, Krause und Lommer (siehe taz v. 9.2.) erhobenen Vorwürfe zum parteiinternen Finanzgebaren hat der Vorstand eine Unterlassungsklage angekündigt. Zudem wird erwogen, Strafanzeige wegen übler Nachrede zu erstatten. Wie berichtet, kursieren bei den NRW–Grünen diverse Papiere, in denen dem amtierenden Vorstand finanzielle Unregelmäßigkeiten vorgeworfen werden. Nach anfänglicher Weigerung hatte der Vorstand, der die Vorwürfe scharf zurückweist, am Wochenende der Einrichtung einer Untersuchungskommssion zugestimmt. Nur so glaubt man der „rufschädigenden Gerüchteküche“ beizukommen. Der kommende Parteitag, der sich eigentlich der grünen Zukunftsdebatte widmen wollte, droht nun im parteiinternen Finanz–Hick–Hack unterzugehen. Js