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US-Initiative bietet Chance für Jordanien

Reagan-Plan von 1982 aufgewärmt / Atempause für Israel Künftig spannende diplomatische Auseinandersetzungen  ■ Aus Nikosia Richard Mason

„Selbstverwaltung der Palästinenser im Westjordanland und im Gaza-Streifen in Assoziierung mit Jordanien ist die beste Möglichkeit für einen dauerhaften, gerechten und beständigen Frieden.“ Diese Idee Ronald Reagans vom 1. September 1982 wies der damalige israelische Außenminister Yitzhak Shamir sieben Tage später zurück. Der heutige israelische Ministerpräsident dürfte seine Meinung nicht wesentlich geändert haben. Andererseits ist auch klar, daß die arabische Seite – insbesondere Jordaniens König Hussein – ohne eine Räumung zumindest der größten Teile der Gebiete nicht bereit sein wird, Verhandlungen mit Israel zuzustimmen. Der Plan hat somit keine großen Chancen. Selbstverwaltung schon im Frühjahr noch vor den eigentlichen Verhandlungen, die ja erst im Dezember beginnen sollen, fordert von den Palästinensern, den Druck von Israel zu nehmen, ohne daß ihnen irgendeine Garantie gegeben wird. Kaum zu erwarten, daß sie sich auf dieses Spiel einlassen werden.

Anders sieht es jedoch mit Jordanien aus. Der König wird den US-Vorschlag erst einmal nicht zurückweisen, denn er könnte der große Gewinner werden. Denn bereits in der dreijährigen Autonomiephase soll sein Geheimdienst auf der Westbank und im Gaza-Streifen für Sicherheit sorgen. Dabei dürfte den Planern im State Department klar sein, daß ihre Pläne keine Lösung des israelisch-arabischen Konfliktes bringen werden.

Höhepunkt der Inszenierung wäre eine sowjetische Ablehnung der amerikanischen Initiative. Aber gerade diese Frage verspricht Spannung. US-Außenminister Shultz wird Ende des Monats nach Moskau reisen. Dort wird entschieden, wem der Schwarze Peter zugeschoben werden dürfte. Denn lehnt die Sowjetunion die Vorschläge ab, werden die USA ihre Hände in Unschuld waschen können. Stimmt Moskau zu, wird Shamir ins Schwitzen geraten. Aber auch erst dann wird sich zeigen, ob Jordanien und die USA sich einig werden, die PLO auszuschalten. Denn eines hat sich gegenüber 1982 geändert: Damals war noch vorstellbar, die Gebiete ohne palästinensische Proteste wieder an Jordanien zurückzugeben. Seit dem 9.Dezember haben sich die Verhältnisse jedoch geändert.

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