Warnstreiks im Öffentlichen Dienst

Berlin (dpa/taz) - Zum Auftakt der Aktionstage im Öffentlichen Dienst zugunsten der 35–Stunden– Woche wurden aus der ganzen Republik Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr, von den Flughäfen, in den Verwaltungen und sogar, wie in Berlin, aus Krankenhäusern gemeldet. In Heidelberg legten die Beschäftigten der städtischen Verkehrsbetriebe die Arbeit zu Schichtbeginn nieder. Wie in Heidelberg blieben auch in Bonn Busse und Straßenbahnen während der „Morgenspitze“ in den Depots. Auf den Flughäfen in München und Hamburg gab es gestern morgen Behinderungen auf Grund der Warnstreikaktionen des Flughafenpersonals. In den Häfen Konstanz und Meersburg am Bodensee blieben die Fähren bis 12 Uhr mittags angetäut. In Kiel versammelten sich 1.200 Menschen vor dem Marinearsenal, um für die Forderung ihrer Gewerkschaft nach Arbeitszeitverkürzung zu demonstrieren. Auch im Bereich der Bundespost gab es entsprechend dem Aufruf der Postgewerkschaft kurzfristige Arbeitsniederlegungen. Die letzte Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche hatte keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gebracht. Die Arbeitgeber weigern sich bisher, über Arbeitszeitverkürzung überhaupt zu reden. Die Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes, die ÖTV, die Postgewerkschaft und die Eisenbahner–Gewerkschaft fordern Arbeitszeitverkürzung und Einkommensverbesserungen im Gesamtvolumen von fünf Prozent, wobei die Priorität auf der Arbeitszeitverkürzung liegen soll. marke