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Lenkt Iran im Städtekrieg ein?

■ Weiterhin irakische Raketen auf Teheran / Tote in der Bevölkerung / Will Iran UNO–Resolution akzeptieren? / Spekulationen über die Herkunft der Raketen: sowjetisch oder Eigenbau?

Bagdad/Teheran (dpa/rtr) - Iran und Irak haben am Donnerstag den am Wochenende wieder aufgeflammten „Städtekrieg“ in unverminderter Härte fortgesetzt. Der Irak, der bis Mittwoch abend 22 Raketen auf Teheran abfeuerte, erklärte, er wolle damit den Gegner zwingen, dem Waffenstillstandsaufruf der Vereinten Nationen Folge zu leisten. In Bagdad schlugen mindestens fünf iranische Raketen ein. Beide Seiten melden Verluste unter der Zivilbevölkerung. Irak setzte dabei erstmals Mittelstreckenraketen ein, über deren Herkunft heftige Spekulationen aufgebrochen sind. Während Iran behauptet, „handfeste Beweise“ dafür zu haben, daß diese weitreichenden Raketen aus sowjetischer Produktion stammen, wird in Bagdad erklärt, sie seien selbstgebaut. Experten vertreten die Ansicht, daß es sich dabei um umgebaute sowjetische Kurzstreckenraketen handelt. Wegen ihrer Ungenauigkeit sind die von beiden Seiten im „Städtekrieg“ eingesetzten Raketen zu gezielten Schlägen gegen militärische Ziele ungeeignet und treffen hauptsächlich die Zivilbevölkerung. Gleichzeitig hat Teheran am Mittwoch abend die Bereitschaft signalisiert, den „Städtekrieg“ zu beenden und die Resolution 598 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen anzuerkennen. Darin hatte der Rat die Gegner im Juli letzten Jahres einstimmig zum Waffenstillstand aufgefordert. Zur Klärung der für Iran entscheidenden Kriegsschuldfrage sollte danach ein unparteiisches Gremium eingesetzt werden. Während Bagdad hatte die Entschließung sofort akzeptierte, hatte Teheran Bedingungen gestellt. Skeptische Beobachter sehen in der neuen Stellungnahme Teherans allerdings lediglich den Versuch, der sich zwischen den Supermächten abzeichnenden Einigung über ein Waffenembargo zuvorzukommen.

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