: Aktionstag !!!
■ Vier regionale Großdemonstrationen gegen das Atomprogramm am morgigen Samstag
Anläßlich eines bundesweiten Aktionstages gegen das Atomprogramm wird es morgen vier regionale Großdemonstrationen in Essen, Frankfurt, Gorleben und Regensburg geben. Essen wurde als Schauplatz des Aktionstages auserkoren, weil dort mit dem Rheinisch–Westfälischen–Elektrizitätswerk (RWE) seinen Sitz hat. Treffen: 11 Uhr, am Burgplatz. Ebenfalls ab 11 Uhr gehts in Frankfurt vom Römer los. Die Abschlußkundgebung findet am Theaterplatz vor dem Firmengelände der Degussa statt, der nach den jüngsten Atomskandalen vom hessischen Ministerpräsident Wallmann die Oberaufsicht über die Hanauer Betriebe übertragen wurde. Dabei störte Wallmann nicht, daß die Degussa selbst auf eine jahrzehntelange Erfahrung im Atomgeschäft zurückblicken kann. Unter anderem produzierte die spätere Nukem–Gründerin während des letzten Weltkriegs reines Uranmetall zur Atombombenherstellung, und ihre Tochter, die Firma Degesch, lieferte den Nazis das Giftgas Zyklon B. In Gorleben wird 1988 nicht nur die Entscheidung über den Weiterbau am Endlager und die Genehmigung der im Wendland geplanten Konditionierungsanlage fallen, sondern auch der erste Castor–Transport für die Einlagerung in das inzwischen betriebsbereite Zwischenlager für hochradioaktiven Müll erwartet. Ein Jahr also, in dem die Atomgegner des Wendlandes mit den geplanten Behinderungen der Castor–Transporte besonders gefordert sind. Begrüßung: 13.30 Uhr in Gedelitz, Abschlußkundgebung gegen 14 Uhr vor dem Zwischenlanger. Zu den Rednern wird auch der wegen Landfriedensbruch angeklagte Robert Jungk gehören. In Regensburg soll der Forderung nach einem sofortigen Baustopp für die WAA in Wackersdorf Nachdruck verliehen werden. Treffpunkt: 11 Uhr am Jahn–Stadion, demonstriert wird morgen nur in der Stadt. Gabi Haas
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