: Lafontaine, den Dolch im Gewand
■ SPD–Arbeitnehmer gegen den Partei–Vize / Steinkühler bastelt neue Dolchstoß–Legende
Aus Wiesbaden Walter Jakobs
Der stellvertretende SPD–Parteivorsitzende Oskar Lafontaine ist während des Bundeskongresses der sozialdemokratischen „Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen“ (AfA) am Wochende für seine Lohnverzichtsäußerungen in scharfen Tönen zurechtgewiesen worden. Wohl nie zuvor in der Nachkriegsgeschichte der SPD ist ein hoher Parteiführer in der Öffentlichkeit so angemacht worden, wie der Saarländer. Dem einstigen Hoffnungsträger der Partei wurde vorgehalten, „tiefe Gräben“ aufgerissen zu haben, und der IG–Metall–Vorsitzende Franz Steinkühler sprach sogar davon, die Lafontaine–Äußerungen wirkten im aktuellen Tarifkampf „fast wie ein Dolch im Rücken“ der Gewerkschaften. In einem Interview mit der taz kritisiert der mit überwältigender Mehrheit wiedergewählte AfA– Bundesvorsitzende Rudolf Dreßler die Lafontaine Äußerungen als „unausgegoren“ und „nicht schlüssig“. Die Erwerbsarbeit müsse weiter im Zentrum sozialdemokratischer Politik bleiben. Die Äußerungen von Lafontaine zur Grundsicherung und Neubewertung der nicht erwerbstätigen Arbeit seien ein „alter Hut“. Tagesthema Seite 3
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