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Die Kandidaten purzeln in den USA

■ Der triumphale Durchmarsch des Vize–Präsidenten Bush treibt seine Mitbewerber in die Resignation / Nach dem Rücktritt Kemps hat auch Senator Dole seinen Wahlkampf eingeschränkt

Washington (dpa) - In der Umgebung von Robert Dole wird nicht mehr ausgeschlossen, daß sich der US–Senator nach der Niederlage vom Superdienstag demnächst aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zurückziehen wird. Die Fernsehgesellschaft NBC zitierte einen Mitarbeiter Doles am Donnerstag abend mit den Worten, der Sentor erwäge ernsthaft einen Rücktritt noch vor der nächsten Vorwahl am kommenden Dienstag in Illinois. Sein Parteikollege Jack Kemp zog bereits am Donnerstag die Konsequenzen aus dem überwältigenden Vorwahlsieg von Vizepräsident George Bush am Dienstag und gab seine Kandidatur auf. Dole selbst wollte sich noch nicht festlegen. Er sagte lediglich, er kandidiere nicht, „um zu sehen, wie lange er das Rennen durchalten“ könne, sondern um zu gewinnen. Am Donnerstag entließ er rund die Hälfte seiner bisher 300 Wahlkampfmitarbeiter. Zugleich zog er Anzeigen in Fernsehstationen in Illinois zurück, deren Aus strahlung ihn rund 500 000 Dollar gekostet hätte. Nach einer Wählerumfrage der Fernsehgesellschaft ABC liegt Bush in Illinois zur Zeit deutlich vor Dole, der nahezu alle noch ausstehenden Vorwahlen gewinnen müßte, um dem Vizepräsidenten die Nominierung noch streitig zu machen. Vizepräsident George Bush hatte nach seinem klaren Erfolg am Dienstag, an dem in 17 US– Staaten Vorwahlen stattfanden, alle Mitbewerber um die Nominierung als Präsidentenkandidat der Republikanischen Partei aufgerufen, den Kampf gegen ihn einzustellen. Der 52jährige Kemp hatte gehofft, mit einem betont konservativen Programm den rechten Flügel der Republikaner hinter sich zu versammeln. Bei den Vorwahlen erreichte er aber selten mehr als zehn Prozent der Stimmen. Nach dem Superdienstag hatte er gerade 39 der bislang vergebenen 973 Delegierten hinter sich. Bei den Demokraten wurde am Freitag der Rückzug von Ex–Senator Gary Hart erwartet. Hart hatte sich nie von negativen Schlagzeilen über einen angeblichen, außerehelichen Seitensprung mit dem Fotomodell Donna Rice erholt. Bei den Demokraten führt der Gouverneur von Massachusetts, Michael Dukakis, mit 443 sicheren Delegiertenstimmen das Feld der Bewerber an, gefolgt von dem schwarzen Bürgerrechtler Jesse Jackson und dem Senator Albert Gore.

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