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Ziehen die Sowjets auch ohne Abkommen ab?

■ Shultz und Schewardnadse zur Vertragsunterzeichnung voraussichtlich nach Genf / Kein Durchbruch bei Verhandlungen

Genf (taz) - Möglicherweise wird die Sowjetunion den Truppenabzug aus Afghanistan auch dann am 15. Mai beginnen, wenn bis zum 15. März bei den Genfer Verhandlungen kein Abkommen unterzeichnet ist, oder die Verhandlungen sogar völlig zusammenbrechen. Der für die Afghanistanfrage zuständige Genfer Botschafter Moskaus, Nikolay Kozirev, schloß dies auf eine entsprechende Frage der taz am Donnerstag nicht ausdrücklich aus. Drei Tage vor dem geplanten Ende der Verhandlungen ist immer noch kein Durchbruch erreicht. Pakistans Delegationschef Noorani beharrte auch gestern auf der Bildung einer neuen Regierung in Kabul vor Unterzeichnung eines Abkommens. Nur dann sei die Rückkehr der Flüchtlinge gewährleistet. Afghanistan und die Sowjetunion bleiben dabei, daß diese Frage „nicht in die Genfer Verhandlungen“ gehöre und „von den Afghanen selbst zu lösen“ sei. Weiterer Streitpunkt ist die Frage, wann die Waffenlieferungen der USA an die Widerstandskämpfer und die der UDSSR an die Kabuler Regierung eingestellt werden. Washington besteht auf Gleichzeitigkeit, Moskau lehnt dies mit Hinweis auf die „Unvergleichbarkeit der beiden Unterstützungen“ bislang ab. Andreas Zumach

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