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Südafrika nähert sich Angola

■ Während im Bündnis zwischen UNITA und Südafrika Brüche sichtbar werden, verdichten sich die Anzeichen, daß Angola und Südafrika an den USA vorbei in direkte Gespräche eintreten wollen

Johannesburg (afp/rtr/ips) - Südafrika und Angola haben vergangene Woche eine Reihe von „Vorgesprächen“ zu Verhandlungen über ein Ende des Angola– Krieges geführt. Das berichtete Sunday Times aus Johannesburg. Die Gespräche zwischen Regierungsvertretern beider Länder hätten an geheimen Orten in Südafrika stattgefunden. Beide Regierungen seien offenbar entschlossen, ohne Vermittler - also vor allem ohne die USA - direkt miteinander zu verhandeln. Angolas Energieminister Pedro de Casto Dunem hatte am Freitag in Lissabon erklärt, sein Land sei zu direkten Verhandlungen mit Südafrika bereit, da die USA durch ihre Unterstützung für die angolanische Rebellenorganisation UNITA ihre Glaubwürdigkeit als Vermittler in dem Konflikt verspielt hätten. Das Apartheid–Regime hatte den USA vergangene Woche „zunehmende Inkonsequenz“ im Umgang mit der Angola–Frage vorgeworfen. Zur selben Zeit kritisierte Südafrikas Verteidigungsminister Malan UNITA–Chef Savimbi zm ersten Mal in der Öffentlichkeit. Die Äußerung Savimbis in einem Interview, Südafrika verlange für seine Militärhilfe Geld von der UNITA, bezeichnete Malan als Lüge. Beobachter sehen darin Zeichen dafür, daß das Bündnis der UNITA mit Südafrika brüchig wird. Malans Kritik kommt nur wenige Tage nach seinem Angebot an die Sowjetunion, in Angola eine neutrale blockfreie Regierung einzusetzen. Die Sowjetunion hatte dies zurückgewiesen.

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