Mit der CeBIT auf Du und Du: Erosionen
■ Hannover–Messe CeBIT: Masse statt Klasse
Die offiziellen Zahlen sprechen für das Konzept der CeBIT 88, des „Weltcentrums für Büro, Information und Telekommunikation“, das gestern eröffnete. Der EDV–Ableger der Industrie– Messe Hannover, die weltgrößte Schau der Branche, meldet Zuwachsraten: Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Aussteller um 19 Prozent auf fast 2.700; bis zum kommenden Mittwoch werden etwa 400.000 BesucherInnen erwartet. Die große Besucherzahl könnte für das Messe–Management aber unangenehm werden: Klasse, nicht Masse wird von den Ausstellern erwartet. Die zeigten sich schon im letzten Jahr gelegentlich genervt, wenn Hunderte von Schaulustigen die solvente Kundschaft verdrängte.Ergebnis: Die Firmen schicken weniger ihre Chefeinkäufer, sondern eher Leute der „zweiten Garnitur“, die keinen so großen Einfluß auf Investitionsentscheidungen haben. So haben in diesem Jahr bereits einige namhafte Hard– und Software–Häuser angekündigt, nur noch auf den erlesenen Fachmessen in München und Köln auszustellen. Trotz aller gegenteiligen Behauptungen der Messegesellschaft: Die CeBIT erodiert weiterhin auch an ihrer Schnittstelle mit der Hannover–Messe Industrie, den Technologien für die computerisierte Fabrik. Kleinere Anbieter von CIM und CAD/CAM–Produkten überlegen sich sehr genau, ob sich die teure Präsenz auf beiden Hannover–Messen lohnt. Zusammenzulegen sind sie allerdings längst nicht mehr: Allein die CeBIT nimmt inzwischen mehr als die Hälfte des Messegeländes in Anspruch. diba
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