: Duarte bei Wahlen von rechts überholt
■ Rechtsextreme ARENA gewann die absolute Mehrheit im Parlament El Salvadors / Duartes Sohn verliert Wahlen in der Hauptstadt San Salvador
Aus San Salvador Ralf Leonhard
Aus den Parlaments– und Kommunalwahlen in El Salvador ist am Sonntag die rechtsextreme ARENA als Sieger hervorgegangen. Sie löst die Christdemokraten als stärkste Partei ab und wird künftig in der Nationalversammlung sogar über eine absolute Mehrheit verfügen. Im Kampf um das Bürgermeisteramt der Hauptstadt San Salvador schlug Armando Calderon Sol, der für die ARENA ins Rennen gestiegen war, Alejandro Duarte, den Sohn des Präsidenten und Kandidaten der Christdemokratischen Partei. „San Salvador wird die Speerspitze für die Rettung des Vaterlandes sein“, verkündete Calderon bereits zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale. Die Schlappe der Christdemokraten kam nicht unerwartet. Es war vor allem die Quittung für das uneingelöste Versprechen, dem Land den Frieden zu bringen. Alejandro Duarte und Rodolfo Castillo Claramount, Generalsekretär der Christdemokratischen Partei, gaben noch vor Mitternacht ihre Niederlage zu. Präsident Duartes letztes Regierungsjahr wird voraussichtlich auch das letzte für seine Partei sein. Alfredo Cristiani, Generalsekretär der ARENA, fühlt sich jetzt schon als künftiger Präsident El Salvadors. Die Wahlbeteiligung blieb mit knapp 60 Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dahinter steckt wohl eher ein allgemeines Unbehagen mit dem nur von Mitte–rechts bis ultrarechts reichenden Parteienspektrum als der Ärger über Transportschwierigkeiten. Trotz eines am Freitag von der Guerilla verhängten dreitägigen Verkehrsboykotts konnten Regierung und Privatunternehmer genügend Fortsetzung auf Seite 6 Kommentar auf Seite 4
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen