: Stern: Südafrika finanzierte Politikern Informationsreisen
Bonn (afp) - Mit Millionenbeträgen hat Südafrika nach Angaben des Stern seit Jahren sein Image in der Bundesrepublik aufpolieren lassen. Die inzwischen aufgelöste „Hennenhofer PR“–Agentur aus Königstein im Taunus war 1977 bis 1983 für die Organisation von „Informationsreisen“ für Politiker nach Südafrika und Namibia verantwortlich. Der kostenlosen Einladung seien zahlreiche Parlamentarier gefolgt, insgesamt 39 Bundestagsabgeordnete, unter ihnen die heutigen Kabinettsmitglieder Martin Bangemann (FDP), Hans Klein (CSU) sowie die CDU–Bundestagsmitglieder Volker Rühe, Hans Stercken, Wolfgang von Geldern und ihre FDP–Kollegen Klaus Rösch und Ulrich Irmer. Der vierzehntägige Aufenthalt im südlichen Afrika war jeweils mit einer Fotosafari im Krüger–Nationalpark verbunden. Für die aufwendigen Luxusreisen bezahlte das südafrikanische Informationsministerium pro Kopf rund 31.000 Mark. 1980 verdoppelte die Regierung in Pretoria das Jahresbudget der Agentur auf über 1,2 Millionen Mark, 1981 wurden die PR–Programme auf 2,1 Millionen Mark aufgestockt. Der SPD–Abgeordnete und Afrika–Experte Günter Verheugen bezeichnete die Reisen als „eine skandalöse politische Korruption“.
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