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USA verstärkt Druck auf Panama

■ Wirtschaftssanktionen verschärft / Zahlungsverbot für US–Firmen / Reagan schließt Militäraktion nicht aus

Panama/Santa Barbara (afp) - US–Präsident Reagan schloß am Samstag militärische Aktionen gegen Panama nicht mehr aus, um Armeechef General Noriega zum Rücktritt zu zwingen. Der Präsident halte sich „alle Optionen“ offen. Dazu könnten wirtschaftliche, diplomatische, politische und militärische Maßnahmen zählen, sagte der Stabschef des Weißen Hauses, Howard Baker. Der zunehmende US–Druck auf Panama hat dort zu einer Zersplitterung der Opposition geführt, während die Regierung der Opposition gleichzeitig einen „Waffenstillstand“ anbot. Die Authentische Panamaische Partei und die Partei der Volks–Aktion verließen aus Protest gegen den nordamerikanischen „Imperialismus“ das Oppositionsbündnis des „Zivilisten–Kreuzzuges“ und verschafften Armeechef Noriega damit eine Atempause. US–Präsident Reagan hatte am Freitag neue Wirtschaftssanktionen verhängt. Der Präsident setzte das „Gesetz über wirtschaftliche Vollmachten in internationalen Notfällen“ in Kraft und verfügte ein Zahlungsverbot amerikanischer Unternehmen an Panama sowie die Blockierung panamaischer Vermögenswerte in den USA. US–Bürger und Firmen dürfen keine direkten oder indirekten Zahlungen zugunsten des panamaischen Regimes vornehmen. Das gilt auch für Tochterfirmen von US–Unternehmen in Panama. Die USA verboten auch den Fluggesellschaften Eastern Airlines und Pan Am, Panama anzufliegen. Am Freitag mußte deshalb eine vollbesetzte Eastern–Maschine auf dem Weg von Miami nach Panama in der Luft umdrehen. Panama hat seine Partner im Lateinamerikanischen Wirtschaftssystem (SELA) um Hilfe gebeten. Die Zentralbanken der 25 SELA–Mitgliedsländer sollen Mechanismen finden, um der panamaischen Zentralbank aus ihrer chronischen Bargeld–Not herauszuhelfen.

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