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Jumbo–Entführer foltern Geiseln

■ Eine tote Geisel auf der Rollbahn von Larnaka / Zähe Verhandlungen der Entführer mit PLO–Mann

Larnaka (rtr) - Die Entführer eines kuwaitischen Verkehrsflugzeuges haben am Sonntag nachmittag auf dem zyprischen Flughafen Larnaka ihre Drohung wahrgemacht, mit der Mißhandlung ihrer etwa 50 Geiseln zu beginnen. Wenige Minuten nach Auslaufen eines weiteren Ultimatums zum Auftanken teilte einer der arabischen Luftpiraten dem Kontrollturm mit: „Wir haben bereits damit begonnen, einen der Passagiere zu verletzen. Verletzung eines Passagieres bestätigt.“ Am Mittag hatten die Entführer ihre Drohung zurückgezogen, weitere Geiseln zu töten, um das Auftanken des Jumbo–Jets zum Weiterflug nach Kuwait zu erzwingen. Noch am Vortag hatten sie einen kuwaitischen Offizier erschossen und seine Leiche auf die Landebahn geworfen. Fortsetzung Seite 2 Der Verlauf der Aktion: Siehe Seite 7 HEIDI PATAKI Letzte Anagramme Lafontaine über sein Gespräch mit Genscher: „Wir haben nur über die Qualitiät der Brötchen gesprochen. a) AU! WER POCHT HIER, BUNTER RAABE? IRRE SCHÖN QUENGELT DIE BANDE. Sie wollen mit ihrer Aktion 17 Gefangene aus kuwaitischer Haft freipressen. Am sechsten Tag des Geiseldramas befanden sich noch schätzungsweise 53 Personen an Bord des gekaperten Jumbo–Jets, darunter zwischen fünf und sieben Hijacker sowie die Besatzungsmitglieder. Mehrere britische Sonntagszeitungen berichteten unterdessen, die Anti–Terror–Einheit SAS sei nach Zypern entsandt worden, um die Maschine zu erstürmen. Die Luftpiraten drohten daraufhin, sie würden die britischen Soldaten im Falle einer solchen Aktion „Margaret Thatcher als Kadaver wieder zurückschicken“. Der Vermittler der PLO, Malas Abdu, der bereits am Samstag vier Verhandlungsrunden geführt hatte, erklärte gegenüber AFP, daß derzeit weder die Entführer noch die Kuwaitis zum Einlenken bereit seien. Kuwait verlangt, daß alle Passagiere des Flugzeugs freigelassen werden, bevor die Maschine aufgetankt wird. Auch bei der Forderung nach Freilassung der 17 Schiiten will das Emirat hart bleiben. Der Emir von Kuwait, Scheich Jaber El–Ahmed El–Sabah, bekräftigte am Sonntag, daß die Anwesenheit von drei Mitgliedern der Herrscherfamilie an Bord des entführten Jumbo–Jets nichts an der Entschlossenheit der Regierung ändere. Die Entführer hatten kurz zuvor erklärt, sie wollten nach Kuwait starten. Wenn man sie nicht landen lasse, würden sie „das Flugzeug auf dem Palast des verfluchten Emirs abstürzen lassen“.

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