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OPEC: Aktion gegen Ölpreis–Verfall vertagt

■ Erdölkartell strebt Zusammenarbeit mit Nicht–Mitgliedern an / Überschreitung der Förderquoten durch Mitgliedsländer ist Tabu–Thema

Wien (dpa) - Die Organisation erdölproduzierender Länder (OPEC) will zur Eindämmung des Preisverfalls auf dem internationalen Ölmarkt mit Nicht–Mitgliedern zusammenarbeiten. Nach eintägigen Beratungen des Preisüberwachungs–Ausschusses am Samstag in Wien hat sich dieser auf den 23. April vertagt. Ihm gehören die Ölminister Algeriens, Indonesiens, Nigerias, Saudi Arabiens und Venezuelas an. Am 25. April soll ein konsultatives Treffen aller 13 Mitglieder in Wien stattfinden. Wie OPEC–Präsident Rilwanu Lukman (Nigeria) sagte, sollen zu den neuen Ausschußberatungen diejenigen sieben Nichtmitglieder eingeladen werden, mit denen die OPEC bereits zuvor Gespräche geführt hat. OPEC–Kreisen zufolge handelt es sich um die Sowjetunion, Norwegen, Ägypten, Malaysia, Mexiko, Oman und Bahrein. Ohne nähere Erläuterung be tonte Lukman, dieses Treffen könnte „historische Bedeutung“ erhalten. Das zuvor nicht geplante Treffen am 9. April war angesichts des Drucks auf den offiziellen OPEC–Preis von 18 Dollar je Barrel (159) Liter) - er wird um bis zu 2,5 Dollar unterboten - zustande gekommen. Der Preisrutsch wird hauptsächlich auf ein Überangebot zurückgeführt, das laut Lukman von den Nicht– OPEC–Ländern kommt. Der Preisausschuß hat unter anderem über einen Bericht der niederländischen Beratungsfirma Klynveld Kraayenhof beraten, die im OPEC–Auftrag die Einhaltung der Förderquoten durch die Mitglieder geprüft hat. Lukman hat den Bericht, der im einzelnen nicht bekannt wurde, als „interessant“ bezeichnet. Er zeige, daß sich die OPEC–Gesamtförderquote innerhalb der vereinbarten Menge (15,06 Millionen Barrel täglich) bewege. Marktbeobachtern zufolge überschreiten hingegen einige Länder ihre Quoten. Die Vereinbarung vom vergangenen Dezember war auch nur zwischen zwölf Ländern erfolgt. Der Irak hatte sich angesichts seiner Kosten im Golfkrieg gegen den OPEC–Partner Iran ausgeklammert. Die geplante Ministersitzung im April bedeutet eine de factoVorverlegung der für Juni geplanten regulären Vollkonferenz der OPEC. Bis dahin befürchten OPEC–Kreise einen weiteren Verfall des Ölpreises von derzeit rund 15,50 Dollar, zu dem nicht zuletzt auch das milde Klima des vergangenen Winters beitrug.

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