NDR: Diakonie läßt Behinderte und KDVler Waffen produzieren

Hamburg/Rendsburg (ap) - Das Diakonische Werk Schleswig–Holstein hat einem Bericht der NDR–Sendung Panorama widersprochen, es lasse Behinderte in einer seiner Werkstätten in Eckernförde Waffenteile herstellen. Landespastor Jens Hinrich Pörksen sagte am Dienstag in Rendsburg, in der Werkstatt würden keine Waffen und auch keine Waffenteile, weder für Polizei– noch für Sport– oder Jagdwaffen, produziert. Die geistig Behinderten stellten lediglich Schleifröllchen für die metallverarbeitende Industrie her. Mit diesen Röllchen werde auch der Waffenhersteller Sauer und Söhne beliefert, der jedoch nur ein Prozent der Produktion erhalte. Das NDR–Fernsehmagazin hatte am Dienstag vorab gemeldet, unter Anleitung von Zivildienstleistenden hätten die geistig Behinderten unter anderem Magazinteile für die Polizeipistole P 6 der Firma Sauer produziert und arbeiteten derzeit an Schleifhülsen für die Oberflächenbehandlung von Waffenrohlingen. Der Leiter der Behindertenwerkstatt habe die Arbeit mit der Begründung verteidigt, daß „der kreative Prozeß, der in jeder Arbeit steckt, wichtig ist zur Persönlichkeitsentwicklung“. Gefährlich sei nicht die Waffe an sich, sondern „die Pistole in der falschen Hand“. Die Zivildienstleistenden, in der Behindertenbetreuung tätig,hätten sich geweigert, an der Waffenherstellung mitzuwirken, berichtete Panorama weiter.