: Das AKW im Alt–Tertiär
■ Sicherheit von Atomkraftwerken damals und heute
Passend zum Jahrestag des explodierten Tschernobyl–Reaktors haben die badisch–elsässischen BIs ein Dokument der Zeitgeschichte veröffentlicht. Es handelt sich um die Original– Antwort der Hamburgischen Elektrizitätswerke von 1973 auf die Frage: „Sind Atomkraftwerke sicher“. Die taz dokumentiert die Antwort. Der Technische Überwachungsverein hat einmal ausgerechnet, daß die Eintrittswahrscheinlichkeit für den sogenannten „Größten anzunehmenden Unfall“ (GAU), das heißt eines hypothetischen Unfallablaufes, für den jede Kernkraftanlage ausgelegt ist, 1:100.000 pro Jahr beträgt. Mit anderen Worten: Hätte der bekannte König Cheops aus der 4.altägyptischen Dynastie statt der von ihm errichteten Pyramide 20 große AKWs gebaut und diese wären bis heute in Betrieb gewesen, dann müßte man damit rechnen, daß sich seither einmal ein solcher Unfall hätte ereignen können. Die Auswirkungen dieses Unfalls wären so gewesen, daß jedermann am AKW tagaus tagein hätte zuschauen können, ohne dabei mehr als die zulässige Strahlendosis zu empfangen. Nimmt man an, daß sämtliche Sicherheitseinrichtungen des AKWs nicht funktioniert hätten, dann wäre dies mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 Mrd. pro Jahr passiert. Das bedeutet, daß die Vormenschenaffen im Alt– Tertiär vor 50 Mio. Jahren besagte 20 Kernkaftwerke hätten bauen und seither betreiben müssen, dann hätte man einen solchen Unfall vielleicht einmal registrieren können.
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