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Killeralgen wuchern weiter Auch kein Ende des Robbensterbens an der Nordseeküste in Sicht / Greenpeace blockiert Schiff

Killeralgen wuchern weiter

Auch kein Ende des Robbensterbens an der Nordseeküste in

Sicht / Greenpeace blockiert Schiff

Kopenhagen (dpa) - Ein Ende der Umweltkatastrophe in Nord und Ostsee ist noch nicht abzusehen: Das Seehunde- und Fischsterben an den dänischen Küsten ging auch am Montag weiter. Zugleich breiteten sich die für die Meereswelt giftigen Algenteppiche bis nach Westnorwegen aus. Betroffen sind mittlerweile in verschieden hohen Konzentrationen das gesamte Kattegat bis zur Nordküste Seelands, das gesamte Skagerrak im Norden Dänemarks und die norwegische Küste bis Bergen. Angesichts dieses Desasters forderten Umweltverbände einen Stopp aller Schadstoffeinleitungen. Greenpeace protestierte mit einer Schiffsblockade gegen die Meeresverschmutzung (siehe Seite 4).

Inzwischen sind an dänischen Küsten knapp 300 Seehunde verendet gefunden worden. Der größte Teil der an Lungenentzündung gestorbenen Seehunde sei im Kattegat (Ostsee) angeschwemmt worden. Wissenschaftler wissen für das Seehundesterben noch keine Erklärung. In dänischen Labors wird weiter an der Identifizierung eines Virus gearbeitet.

Eine mögliche weitere Gefahr für den Bestand der Seehunde besteht nach Experten-Meinung durch die zunehmende Ausbreitung der für Fische tödlichen Algen. Ein Massensterben der Fische hätte akuten Nahrungsmangel für die Seehunde zur Folge.

Sofortmaßnahmen forderte auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Man dürfe nicht „hilflos zusehen, wie sich die Meere in eine giftige Schlammbrühe verwandeln, in der alles Leben erstickt“, warnte der BUND-Vorsitzende Weinzierl. Umweltminister Töpfer (CDU) kündigte unterdessen eine „Sonderkonferenz“ der Nord- und Ostsee-Anliegerstaaten für den Fall an, daß das Robbensterben anhält und die giftigen Algen weiter vordringen. Sie soll in den nächsten Tagen stattfinden. Siehe auch Interview

und Kommentar auf Seite 4

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