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Antarktis-Ausbeutung

■ Mitglieder des Antarktisvertrages unterzeichnen nach zähen Verhandlungen Rohstoffvereinbarung / Ökosystem gefährdet

Antarktis-Ausbeutung

Mitglieder des Antarktisvertrages unterzeichnen nach zähen Verhandlungen Rohstoffvereinbarung / Ökosystem gefährdet

Wellington (dpa/upi/taz) - In der neuseeländischen Hauptstadt Wellington ist nach sechsjährigen zähen Verhandlungen von den Mitgliedsländern des Antarktisvertrages eine Vereinbarung unterzeichnet worden, die die Ausbeutung der Bodenschätze auf dem letzten noch unberührten Kontinent dieser Erde erlaubt. Im Antarktisvertrag von 1961 war der Riesenkontinent zur ersten atomwaffenfreien und emtmilitarisierten Zone der Welt erklärt worden. Einen Passus über die Verwertung von Bodenschätzen gibt es in diesem 1991 auslaufenden Vertragswerk nicht.

Die nun erarbeitete 100seitige Rohstoff-Zusatzvereinbarung wurde von allen 20 Konsulativstaaten - darunter auch die BRD - unterzeichnet und muß bis 25. November 1989 von mindestens 16 Ländern ratifiziert werden, um in Kraft zu treten. Das „Regime für die mineralischen Ressourcen“ öffnet sowohlprivaten als auch staatlichen Firmen Tür und Tor, auch wenn ein Abbau der vermuteten Öl-, Gas- und Edelmetallvorkommen aufgrund der extremen Witterung heute noch unrentabel ist. Der neuseeländische Delegationsleiter Chris Beeby betonte, die Konvention sei keine Einladung zur Bodenschatzsuche. Es gebe zudem „sehr scharfe Umweltschutzauflagen“.

In einer ersten Stellungnahme hat die Umweltorganisation Greenpeace die Vereinbarung kritisiert. „Unter dem Abbau von Bodenschätzen hat die Umwelt bisher immer sehr gelitten“, sagte ein belgischer Biologe. Die Organisation fordert seit Jahren einen „Weltpark Antarktis“ und will gegen Konvention und Ratifizierung des Abkommens vorgehen.

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