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Zyperns Maroniten in Bedrängnis / Einreise in den Norden verboten

Zyperns Maroniten in Bedrängnis

Einreise in den Norden verboten

Berlin (taz) - Seit einigen Tagen dürfen Angehörige der maronitischen Minderheit in der (südlichen) Republik Zypern nicht mehr ihre Glaubensgenossen im türkisch besetzten Norden besuchen. Dort leben noch wenige hundert Maroniten in vier Dörfern. Der größte Teil war 1974 nach der türkischen Invasion in den Süden geflüchtet.

Bislang hatten die nordzypriotischen Behörden jedem Maroniten aus dem Süden einen Besuchstag pro Woche zugebilligt. Die türkische Armee hat nach Informationen der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ auch damit begonnen, alle maronitischen Häuser zu registrieren, um sie später für militärische Zwecke zu nutzen.

Der Generalsekretär der maronitischen Association Zyperns, Kokkinos, befürchtet, daß auch die letzten 299 im Norden noch lebenden Maroniten von den zyperntürkischen Behörden gezwungen werden, zu flüchten. Nach Auffassung der „gesellschaft für bedrohte Völker“ hätte dann die Politik der Türkei einmal mehr eine religiöse Minderheit zerstört. klh

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