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Philippinisches Militär bleibt hart / Angebliche Beweise vorgelegt

Philippinisches Militär bleibt hart

Angebliche Beweise vorgelegt

Manila (afp/ap) - Der Kölner Pfarrer Klaus Schmidt, der auf den Philippinen zusammen mit dem Schweden Stellan Hermansson und dem deutschstämmigen Filipino Antonio Bosch unter dem Verdacht festgenommen wurde, mit den kommunistischen Rebellen zusammengearbeitet zu haben, hat alle Vorwürfe des Militärs gegen ihn und seine Mitgefangenen als „konstruiert und absurd“ zurückgewiesen.

Schmidt, Bosch und Hermansson dementierten jegliche Verbindung mit den Rebellen und versicherten, sich lediglich geschäftlich in der Rebellengegend aufgehalten zu haben. Der Pastor warf der Armee vor, belastendes Material zu erfinden. Ein Militärsprecher hatte erklärt, bei den Beschuldigten seien „subversive Dokumente“ gefunden worden. Die Bundesregierung forderte er auf, die Beteiligung an einem Straßenbauprojekt in Quezon einzustellen, das von ihm mit überwacht wurde.

Das philippinische Militär will die drei Männer wegen Mordes, Raubes und Entführung vor Gericht bringen. Die drei werden beschuldigt, im Februar an einem Guerilla Überfall beteiligt gewesen zu sein. Zwei paramilitärische Milizionäre, die bei dem Überfall auf San Francisco kurzzeitig als Geiseln festgehalten wurden, haben die Europäer nach Angaben des Militärs identifiziert. Weiter hieß es, der Fall sei inzwischen an ein Zivilgericht übergeben worden.

Der oppositionelle Senator Juan Ponce Enrile machte sich unterdessen dafür stark, die drei vor Gericht zu stellen. Es dürfe nicht passieren, daß Schmidt und Hermansson in ihre Heimatländer abgeschoben würden, sagte Enrile. Freilassungsgesuche der deutschen und schwedischen Botschaft wurden bereits abgelehnt.

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