: Fernmeldehandwerker wollen Arbeit
■ 300 Azubis protestierten vor der Bremer Oberpostdirektion für ihre Übernahme im Bezirk Weser/Ems / Bisher nur 24-Stunden-Stellen irgendwo in der BRD zugesichert
300 seiner Azubis erwarteten gestern morgen ab 6:45 Uhr den Präsidenten der Oberpostdirektion vor der gläsernen Fassade seines Arbeitsplatzes in der Kurfürstenallee. Sie wollten von ihm eine Zusage erhalten, daß er sich für die Weiterbeschäftigung der 203 im August fertig ausgebildeten Fernmeldehandwerker im Bereich der Bremer Post einsetzen wird. Doch der Präsident passierte die DemonstrantInnen mit einem knappen Hinweis darauf, daß für die Einhaltung der Übernahmegarantie das Bundespostministerium in Bonn zuständig sei.
Bislang haben die Azubis nur die Zusage, daß sie nach Ende ihrer Ausbildung ab 1. September einen Arbeitsvertrag für 24 Stunden pro Woche bekommen werden. Zum 1.1.1989 soll dann ein Vollarbeitsplatz angeboten werden. Nur die wenigsten der 203 künftigen Fernmeldehandwerker sollen jedoch im Bezirk Weser/Ems ihre künftige Anstellung finden. Im Gespräch ist für sie vor allem der Bezirk Hamburg, aber in vergangenen Jahren mußten junge Fernmeldehandwerker ihren neuen Arbeitsplatz auch schon mal in Bayern suchen.
Nach Auskunft der Bremer Oberpostdirektion werden die Azubis erst in den letzten August-Tagen erfahren, wo sie ab 1. September zum Dienst erscheinen sollen. „Das kann dann z.B. in Husum oder Elmshorn sein. Das Einkommen aus den 24 -Stunden-Verträgen reicht aber nicht aus, um sich dort eine eigene Existenz aufzubauen“, schildert die Postgewerkschaft die mißliche Situation der Azubis auf einem gestern morgen verteilten Flugblatt.
Ase
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen