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Den Opfern Stalins

■ Ein Denkmal als Ausdruck der Trauer um Millionen

Moskau (afp/dpa) - Eine Gruppe von neun sowjetischen Intellektuellen, Historikern, Schriftstellern, Juristen und Soziologen haben der gestern beginnenden Allunionskonferenz eine Liste mit 30.000 Unterschriften von Sowjetbürgern vorgelegt, die die Errichtung eines Denkmals für die Opfer des Stalinismus fordern. Ein solches Denkmal, so heißt es in dem Aufruf, sei ein Ausdruck für die Trauer des ganzen Volkes und erinnere an die Millionen, die grundlos Repressionen ausgesetzt gewesen seien. Außerdem würden die Opfer durch ein solches Denkmal rehabilitiert. Zu den Initiatoren gehört auch der Historiker Roy Medwedjew, dessen Stalin-Biographie bisher nur im Westen veröffentlicht worden ist. Er erklärte, ihm lägen nun Angebote für das Buch von sowjetischen Verlagen vor. Die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus in der sowjetischen Presse geht inzwischen weiter. Besonders bemerkenswert ist ein Artikel des Obersten Viktor Anfilow zum 47.Jahrestag des deutschen Angriffes in der Armeezeitung 'Krasnaja Swesda‘. Dort heißt es: Stalins „irregeleitete Ansichten und kriminelle Handlungen“ hätten es vor allem an der Front fast unmöglich gemacht, sich ernsthaft auf Schlachten vorzubereiten.

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