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US-Richter sagt heiklen Prozeß ab

Geheimdienstler, Waffenhändler und Drogenmafiosi entgehen Prozeß / Drohte Skandal um George Bush?  ■  Aus Washington S. Schaaf

Völlig überraschend hat ein US-Bundesrichter in Miami am Donnerstag die Eröffnung eines Prozesses verweigert, der kommende Woche beginnen sollte und in der Nachkriegsgeschichte der USA einzigartig gewesen wäre. Beschuldigt waren 29 Geheimdienstler, nicaraguanische Contra -Mitglieder und Waffenhändler, denen vorgeworfen wird, 1984 in La Penca/Nicaragua einen Mordanschlag auf den damaligen antisandinistischen Rebellenführer Eden Pastora organisiert zu haben. Pastora wurde bei diesem Anschlag verletzt, zwei Personen, darunter eine Journalistin, getötet und mehrere Fortsetzung Seite 6

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andere Personen zum Teil schwer verletzt.

Die beiden Journalisten Tony Avirgan und Martha Honey, die in La Penca ebenfalls verwundet worden waren, haben auf 24 Millionen Dollar Schadenersatz geklagt. Sie beauftragten das Washingtoner Anwaltskollektiv „Christic Institute“ mit der Wahrnehmung ihrer Interessen. Ein Sprecher des Anwaltsbüros hat dem Bundesrichter nun vorgeworfen, das Verfahren verhindern zu wollen, weil es unangenehme Schlagzeilen für die Administration in Washington und für den derzeitigen US -Vizepräsidenten und Präsidentschaftskandidaten George Bush bedeutet hätte. Immerhin war einer der Angeklagten, Ted Shackley, Abteilungsleiter für Geheimoperationen in der CIA, als Bush Direktor dieser Behörde war.

Das Christic Institute war auf ein weitverzweigtes Netz antikommunistisch motivierter Akteure gestoßen, die seit vielen Jahren in Südostasien, dem Iran und zuletzt in Zentralamerika mit Drogen und Waffen handelten und dabei die schmutzige Arbeit des US-Geheimdienstes CIA erledigten. Diesem Netz gehörten unter anderem General John Singlaub, die Irangate-Angeklagten Richard Secord und Albert Hakim, Contra-Führer Adolfo Calero und die ehemaligen CIA -Mitarbeiter Shackley und Thomas Clines an.

Weite Teile dessen, was das Christic Institute schon Monate vor Beginn des Irangate-Skandals herausgefunden hatte, sind durch Kongreßuntersuchungen und Anhörungen im Senat untermauert worden.

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