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Locker und entspannt über die Ziellinie

Freundschaftliche Atmosphäre bei den deutsch-französischen Hochschulmeisterschaften der Leichtathleten  ■  Aus Straßburg Hauke Wendler

Es geht also auch anders! Die deutsch-französischen Hochschulmeisterschaften der Leichtathletik in Straßburg haben es bewiesen: Leistungssport muß sich nicht zwangsläufig auf die verbissene Jagd nach immer fantastischeren Rekorden beschränken. „Das Packende an diesen Meisterschaften ist, daß auch während der Wettbewerbe stets eine freundschaftliche, entspannte Atmosphäre herrscht“, erklärt der Hamburger Hochspringer Klaus Blumenstock. Und der muß es wissen, nahm er doch bereits zum elften Mal teil.

Aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Deutsch -Französischen Jugendwerkes richteten der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) und die Federation Nationale du Sport Universitaire (F.N.S.U.) erstmals ihre nationalen Titelkämpfe gemeinsam aus. Der Erfolg gab ihnen recht: Fast 1.300 Teilnehmer demonstrierten anschaulich das Bedürfnis nach derartiger Völkerverständigung.

Trotzdem gibt es für die Zukunft noch einiges zu verbessern. Eine zentrale Unterbringung der Athleten hätte ihren Kontakt untereinander noch bedeutend vertiefen können. Armand Wieser, verantwortlicher Regional-Direktor der F.N.S.U.: „Uns fehlten einfach die Kapazitäten. Die Idee, ein Zeltdorf zu errichten, mußten wir aufgrund ihrer Wetterabhängigkeit schnell verwerfen.“ Aber auch die Sportler-unangepaßte Massenverpflegung und die mangelnde Erfahrung einiger Kampfrichter wurden kritisiert.

Die Bedeutung von Hochschulmeisterschaften bleibt trotzdem unumstritten. Hier haben die SportlerInnen einmal die Möglichkeit, sich frei von jedem Leistungsdruck im Wettkampf zu messen.

Die Attraktivität der Straßburger Meisterschaft beruhte wohl zuallererst auf ihrem binationalen Charakter. Eine Tatsache, die die Hochschulsportverbände bei ihren zukünftigen Planungen berücksichtigen sollten.

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