: Revolution und Behinderte
■ AUFGEBLÄTTERT
Die Situation Behinderter in Nicaragua hat eine Gruppe der westdeutschen Behindertenbewegung erkundet. Die überwiegend positiven Eindrücke sind jetzt in der 'randschau‘ auf sieben Seiten nachzulesen. Bemerkenswert ist, daß es der nicaraguanischen „Organizacion de Revolucionarios Deshabilitados“ (O.R.D.) gelungen zu sein scheint, ein Selbsthilfe- und Selbstbestimmungskonzept durchzusetzen. Die mitleidsvollen, karitativen und damit diskriminierenden Ansätze einer Politik für statt einer Politik von und mit Behinderten sind damit zwar in Nicaragua noch nicht beseitigt, sie spielen aber eine sehr viel geringere Rolle als früher, aber auch als beispielsweise in der BRD. Als Schwierigkeit erweist sich, daß gerade die Selbsthilfeprojekte, beispielsweise eine Schneiderei und eine Rollstuhlwerkstatt, auf die nur sehr spärlich fließende materielle Hilfe aus dem Ausland angewiesen sind. Großzügiger erweisen sich ausländische Sponsoren, wenn es um die Förderung 'etablierter‘ Einrichtungen wie Reha-Zentren und andere Sondereinrichtungen geht. Dadurch besteht die Gefahr, daß die Entmündigungsstrategien gleich mitimportiert werden.
Weitere Themen der 'randschau‘ sind Sterbehilfe, der Entwurf für ein neues Heimgesetz und die Diskriminierung Behinderter auf dem feministischen Kongreß „Mittäterschaft von Frauen“ sowie bei der GAL in Hamburg.
'randschau‘ - Zeitschrift für Behindertenpolitik, Nr. 2, 1988, 2 Mark, zu beziehen über: G.Jansen, Pohlmannstraße 13, 5000 Köln 60
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen