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Elefant aus Beton

In einer Kurve der N 6 zwischen Dresden und Leipzig steht er plötzlich da: ein Elefant aus Beton in halber Lebensgröße.

Im letzten Jahrhundert ließen die Bürger der Stadt Wurzen einen Elefanten fliegen. In einem Getreidefeld bei Kühren kam das Ballontier herunter. Die Bauern rannten los und erschossen das furchterregende Ungetüm. Damit hatten die Kührenerinnen und Kührener ihren Spitznamen weg: Die aus „Elefanten-Kühren“.

Bis vor elf Jahren der Elektriker der LPG Tierproduktion „Pionier“ den Spott unterlief. Eineinhalb Jahre verwandte er auf die Erforschung des Elefanten (wo zum Beispiel hat das Tier das Euter?) und den Nachbau. Jetzt läßt sich das Steintier auf dem größten Kührener Platz direkt vor der LPG das Wasser den Buckel runterlaufen. Die Pflege des Exoten der Genossenschaft (ansonsten 1.500 Bullen und 5.000 Schweine (Bullen-Schweine? d.S.)) hat der Sohn des Elektrikers übernommen. Als Bauarbeiter ist er der richtige Mann dazu.

An diesem Wochenende (am 2. und 3.Juli) wird nun in Kühren feste gefeiert, denn der Elefant flog vor genau hundert Jahren. Für den Festzug hat die LPG noch einen Elefanten produziert. Größer und schneller, weil leichter: aus Plaste.

Text und Foto: Christoph Busch

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