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Schwarze Westen

■ Fußballerische Weichenstellung beim FIFA-Kongreß

Berlin (taz) - Die wichtigste Entscheidung fällt der zur Zeit in Zürich tagende 46.ordentliche Kongreß des Fußball -Weltverbandes (FIFA) erst heute, wenn unter drei Bewerbern (USA, Marokko, Brasilien) das Gastgeberland der Fußballweltmeisterschaft 1994 ausgewählt wird.

Doch auch in den Sitzungen des Wochenendes wurden wegweisende Beschlüsse gefaßt. Aruba, San Lucia, St-Vincent -Grenada, die Salomoninseln, Vanuatu, die Faröer-Inseln und San Marino wurden in die heiligen Hallen des Verbandes aufgenommen, für Olympische Spiele nach Seoul wurde eine Altersbegrenzung von 23 Jahren eingeführt, Mexiko wegen Verstoßes gegen die Altersbeschränkung von zwanzig Jahren bei der Junioren-WM für zwei Jahre von allen Turnieren ausgeschlossen. Die Fußballscheichs aus Kuwait kamen mit einer Geldbuße von 25.000 Schweizer Franken wegen versuchter Schiedsrichterbestechung relativ glimpflich davon, während die Schiedsrichter selbst auch in Zukunft ihre schwarzen Westen behalten dürfen. Der schwedische Verband zog seinen Antrag zurück, sie als Werbeträger zu verwenden.

Im übrigen will die FIFA das „Fair Play“ in den Fußballsport einführen - so das Motto der nächsten Jahre und strotzt vor finanzieller Gesundheit. Einen Gewinn von 11,2 Millionen Schweizer Franken hat sie bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko erzielt, 1986/87 floß bereits ein Überschuß von 334.000 Schweizer Franken in die Kasse. Der Schweizer Verbandspräsident Röthlisberger war darob so beeindruckt, daß er den FIFA-Präsidenten Joao Havelange (Brasilien) prompt für den Friedensnobelpreis 1988 vorschlug.

Matti

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