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VW soll Rover nicht übernehmen

London (afp/dpa) - Der britische Minister für Handel und Industrie, Lord Young, will in dieser Woche die EG -Kommission anrufen, um den geplanten Kauf des verstaatlichten britischen Automobilherstellers Rover durch den bundesdeutschen Volkswagen-Konzern zu verhindern. Wie die am Sonntag erscheinende Wochenzeitung 'The Sunday Telegraph‘ unter Berufung auf hohe britische Regierungskreise berichtete, versucht die EG-Kommission gegenwärtig, den Verkauf von Rover an das privatisierte britische Unternehmen „British Aerospace“ (BA) zu unterbinden, für den im Mai grünes Licht aus London gekommen war. Lord Young will noch in dieser Woche mit Peter Sutherland, dem für Wettbewerbsfragen zuständigen Kommissionsmitglied in Brüssel zusammenkommen. Premierministerin Margret Thatcher hatte während des Wirtschaftsgipfels von Toronto EG-Kommissionspräsident Jacques Delors auf den Rover-Verkauf angesprochen und auf eine Lösung noch vor der Sommerpause gedrängt.

Laut 'Sunday Telegraph‘ befürchtet die Regierung, daß es VW vor allem darum gehe, einen Konkurrenten vom britischen Markt zu verdrängen, auf dem Rover einen Anteil von rund 14 Prozent hat. Entlassungen und vor allem die Auflösung des Rover-Verkaufsnetzes mit 50.000 Beschäftigten könnten die Folge sein, heißt es. Durch einen Zusammenschluß von BA und Rover würde eines der größten britischen Konzerne mit 120.000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von 7,5 Milliarden Pfund (rund 22,5 Milliarden Mark) entstehen.

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